Soest hat mit Fabian Griewel wieder einen Abgeordneten in Berlin
Es ist schon eine Weile her, dass ein Soester Abgeordneter im Deutschen Bundestag saß. Ernst Majonica setzte von 1950 bis 1972 Zeichen als Mitglied der Unions-Fraktion. Ihm folgten als Vertreter des heimischen Wahlkreises Politiker aus der Umgebung der Kreisstadt, aber nicht aus Soest selbst.
Sein Debüt im Plenarsaal wird Fabian Griewel am 09.09. haben. Dann beginnt die Sitzungswoche des Bundestages, dem er seit Mitte Juli angehört.
Foto: Dirk Wilms
Fabian Griewel aus Soest, hier vor der Kuppel des Reichstages, gehört mit seinen 27 Jahren zu den zehn jüngsten Bundestagsabgeordneten.
Foto: Dirk Wilms
Auch nach seinem Einzug im Abgeordnetenhaus in Berlin wird Fabian Griewel Soest die Treue halten.
Foto: Dirk Wilms
Es ist schon eine Weile her, dass ein Soester Abgeordneter im Deutschen Bundestag saß. Ernst Majonica setzte von 1950 bis 1972 Zeichen als Mitglied der Unions-Fraktion. Ihm folgten als Vertreter des heimischen Wahlkreises Politiker aus der Umgebung der Kreisstadt, aber nicht aus Soest selbst. Ob Hermann Kroll-Schlüter aus Belecke, Jürgen Augustinowitz aus Rüthen, Eike Hovermann aus Eickelborn, Bernhard Schulte-Drüggelte vom Möhnesee oder jetzt aktuell Hans-Jürgen Thies aus Lippetal und Wolfgang Hellmich aus Bad Sassendorf – Soester sind sie alle nicht. Seit dem 16. Juli aber hat die Bördemetropole wieder einen Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Fabian Griewel nahm als Nachrücker den Platz der ins Europaparlament gewechselten Marie-Agnes Strack-Zimmermann in den Reihen der FDP-Fraktion ein. Mit seinen 27 Jahren zählt der Liberale zu den zehn jüngsten Mitgliedern des Bundestages.
Seit acht Jahren hat er seinen Wohnsitz im schönen Soest. In der „Ehrenreichen“ fühlt sich der in Welver aufgewachsene Jungpolitiker pudelwohl, wird auch nach seinem Einzug in den Bundestag Soest treu bleiben. Schließlich kann er in der Heimat Kraft tanken für die Herausforderungen in der Hauptstadt. „Immer wenn ich in Berlin bin, freue ich mich, wenn ich wieder zurückkann. In Soest komme ich einfach am besten zur Ruhe“, lässt er seine Verbundenheit mit der Stadt durchblicken, in der er als Schüler des Archi-Gymnasiums 2016 sein Abitur gemacht hat.
Auch politisch wird neben seiner Tätigkeit als MdB die Kreisstadt eine wichtige Wirkungsstätte von Fabian Griewel bleiben. Denn dem Kreistag, dem er seit 2020 als Fraktionsvorsitzender der FDP angehört, wird er die Treue halten; auch als Kreisvorsitzender der FDP – schon als 21-Jähriger hat er dieses Amt übernommen – wird er weiterhin in der Heimat politisch aktiv bleiben. Geübt hat Fabian Griewel das Pendeln zwischen Berlin und Soest schon seit 2022. Nach Abschluss seines Studiums der Geografie, Geschichte und Bildungswissenschaften ging er ins Management in der Zentrale des Springer-Konzerns in Berlin. Die Hauptstadt ist also keineswegs Neuland für den Soester.
Der Bundestag hingegen schon – im hohen Haus wird er am 09.09. als Abgeordneter seine Premiere im Plenarsaal feiern. Zuvor richtet er sich im Abgeordnetenhaus in der Dorotheenstraße 93 ein, wo ihm ein Team um Büroleiter Julien Hermann zuarbeitet. Schließlich gilt es nicht nur, die Büros einzurichten, sondern auch das breite Themenspektrum der Verkehrspolitik zu erarbeiten. Hierauf wird Fabian Griewel den Schwerpunkt seiner Arbeit als Mitglied des Verkehrsausschusses legen. Anknüpfungspunkte hat er reichlich. Schließlich ist er als regelmäßiger Bahnfahrer zwischen Soest und Berlin profunder Kenner der Bahn und weiß um die vielfältigen Probleme in diesem Sektor.
Das gilt natürlich auch für die Straße, wo auch im Kreis Soest an einigen Stellen der Schuh drückt. Fabian Griewel will seinen Beitrag dazu leisten, dass die Infrastruktur verbessert wird, Straße und Schiene genügend finanzielle Mittel bekommen und Prozesse beschleunigt werden, um das Verkehrsnetz zügig sanieren zu können. 14 Monate hat er dafür zunächst Zeit. Dann sind wieder Bundestagswahlen, und es bleibt abzuwarten, ob er einen Listenplatz bei der FDP bekommt, der ihm einen Wiedereinzug in das Parlament ermöglicht. Angesichts der jüngsten Umfragewerte müsste Fabian Griewel in der Landesliste der FDP erheblich klettern, wenn es für ihn nicht bei einer Stippvisite im Bundestag bleiben soll.
Dirk Wilms
Publiziert am:
2.8.24