Jule Sträters Traum von einem Krankenhaus in Tansania

Jule Sträter arbeitet als Beraterin bei der Deutschen Bank, absolviert ein Studium und schreibt gerade ihre Bachelorarbeit. Ein beachtliches Pensum. Doch die 24-Jährige aus Hattrop meint: Da geht noch mehr! Mit großem Einsatz widmet sie sich ihrem Herzensprojekt: Sie sammelt Spenden, um Menschen in Ostafrika zu helfen.

„Asante kwa msaada wako!“ Das ist Suaheli und heißt übersetzt: „Danke für eure Hilfe.“ Tansania übt eine große Faszination auf Jule Sträter aus, in Soest auch als Handballerin bekannt. Sie ist begeistert von der „superschönen Landschaft“ und von den Menschen, die ihr offen und gastfreundlich begegneten. Bei ihrem Aufenthalt dort sah sie, was es bedeutet, in einem der immer noch ärmsten Länder der Welt zu leben. Vor allem die abgelegenen dörflichen Regionen bleiben weit hinter den Städten zurück. Angesichts des Mangels bei Grundbedürfnissen, wie eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung, spürte Jule Sträter, wie gut es ihr selber geht.

„Ein großes Glück und ein Grund, dankbar zu sein“, findet sie. Die junge Soesterin, die seit einiger Zeit in Düsseldorf wohnt, mit ihrer Heimat aber weiter tief verbunden ist, möchte nun dazu beitragen, im Dorf Basuto – rund 300 Kilometer von der Hauptstadt Dodoma entfernt – ein Krankenhaus zu errichten. Deshalb startet sie eine Spendenaktion und bittet Freunde, Bekannte, alle, die sich angesprochen fühlen, um Unterstützung. „Asante kwa msaada wako“, sagt die ehemalige Convos-Schülerin, „Danke für eure Hilfe.“

Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit schaut sie gerade darauf, wie Entwicklungszusammenarbeit funktionieren kann. Die Theorie allein reichte ihr nicht, sie wollte tiefer einsteigen und sich direkt vor Ort ein Bild machen. Mit Tatjana Reis, Vorsitzende der gemeinnützigen Organisation „Vision Tansania“, trat sie daher kürzlich die Reise über den Äquator an – ein intensives und unvergessliches Erlebnis für sie, die Erinnerungen begleiten sie im Alltag. In Basuto traf sie den renommierten Arzt Dr. Samo Hayte, dessen unermüdlicher humanitärer Einsatz sie sehr beeindruckte.

„Der Zugang zur medizinischen Versorgung ist aktuell in Basuto schlecht“, berichtet Jule Sträter. Zwar liege das nächste größere Krankenhaus nur etwa 30 Kilometer entfernt, es zu erreichen, sei aber äußerst mühevoll. Die Strecke sei nicht geteert, staubig und in der Regenzeit häufig nicht passierbar. Kranken, Verletzten, Schwangeren bleibe meistens nichts anderes übrig, als den beschwerlichen Weg mit dem Motorrad oder auf der Ladefläche von Eselskarren und Lastwagen anzutreten. Der Chirurg Samo Hayte habe eine Vision:  Er wolle die von ihm 2019 in Basuto mit eigenen Mitteln gebaute „Dispensary“ nun zu einem Gesundheitszentrum erweitern.  Kinder sollen sicher ins Leben starten, deshalb plant er im nächsten Schritt eine Geburtsstation mit einem angrenzenden Labor, und für Jule Sträter stand sofort fest: „Ich mache mit.“

Ihr Hauptziel ist es, 30.000 Euro für den Bau zu sammeln. „Gemeinsam Außergewöhnliches leisten“ – unter diesem Motto führe jeder gespendete Euro näher zum Ziel, wirbt sie unermüdlich für ihr Anliegen. Wer mehr wissen möchte oder Fragen hat, kann sich per Mail direkt an Jule Sträter wenden. Unter jule.straeter@web.de steht die Soesterin gerne Rede und Antwort.

Heyke Köppelmann

Weitere Infos:

www.betterplace.org

Publiziert am:

26.4.24