„Eine Bereicherung für Soest“: Kunstverein im neuen Rahmen

„Es ist sehr schön geworden. Eine Bereicherung für Soest“, das sagt Inga Schubert-Hartmann, Vorsitzende des Kreis-Kunstvereins, über die neue Geschäftsstelle mit Galerie an der Jakobistraße 17. Das meinen auch die Passanten, die interessiert vor der großen Fensterfront stehenbleiben, die Objekte hinter den Scheiben betrachten und den Blick dann weiter in den hellen, frisch renovierten Ausstellungsraum richten, das Herzstück des Hauses. Der Umzug von der Klosterstraße war ein herausforderndes Projekt, dessen Gelingen alle die mit Stolz erfüllt, die mit anpackten, Kisten schleppten, Möbel rückten, Strahler befestigten, Stühle stapelten, Materialien einräumten und manches mehr. Viele Hände, schnelles – und vor allem gutes – Ende!

Der Kunstverein gehört fest zu Soest und ist jetzt mitten in der Stadt zuhause, in der Jakobistraße. Viele, die dort hergehen legen auf ihrem Weg einen kurzen Stopp ein, denn es gibt schon von draußen jeden Tag etwas zu entdecken, zum Beispiel Werke bekannter heimischer Künstler aus dem Bestand des Vereins.

Lange Jahre war in dem Ladenlokal an der Jakobistraße „Pohle Raumgestaltung“ zuhause. Michael und Janina Richter, die das Traditionsunternehmen 2016 von Jochen und Anneli Pohle übernommen hatten, verließen im Juni dieses Jahres die Innenstadt und bezogen mit ihrem Team ihr neues Quartier im jungen Gewerbegebiet Wasserfuhr.

Inga Schubert-Hartmann ist dankbar für die Unterstützung, die der Verein von den Richters erfahren habe. Sie hinterließen, wie sie berichtet, großzügig einige Teile des Inventars, etwa eine Theke, die sich hervorragend als Arbeitstisch zum Rahmen der Bilder eignet. Die Vorsitzende freut sich auch über eine super Zusammenarbeit mit Soester Betrieben, die flink und verlässlich zur Stelle waren, wenn ungeahnte Überraschungen zutage traten. „Ein großes Lob“, so die Vorsitzende. Ehrenamtliche krempelten die Ärmel hoch, erzählt sie weiter, selbst als es galt, am bisherigen Sitz den Keller leerzuräumen, machten über zwanzig Helfer mit. Weil sich handwerklich geschickte Vorstands- und Beiratsmitglieder nach Kräften einbrachten, ließ sich das komplexe Werk in gemeinsamer Anstrengung meistern – und Soest bekam einen neuen, spannenden Anziehungspunkt. Eine mit viel Liebe zum Detail, Sinn fürs Praktische und passend zu den Belangen des Vereins gestaltete Umgebung, in der sich auch Anna Spindeldreher rundum wohlfühlt.

Sie absolviert für drei Monate ein Praktikum beim Kunstverein. Während der Öffnungszeiten – dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 13 Uhr – begrüßt sie Besucher, mit denen sie schnell ins Gespräch kommt, so wie kürzlich mit einer Ukrainerin, die selber malt, sich aufmerksam umsah und begeistert einige Kunst-Postkarten mitnahm. Als süßes Dankeschön brachte sie später Kuchen vorbei. Mitglieder des Kunstvereins melden sich in der Jakobistraße beispielsweise für Tagesfahrten zu bekannten Museen und Ausstellungen an.

„Ideal für uns“, fasst die Vorsitzende zusammen, was den neuen Standort mit seinen räumlichen Möglichkeiten und der günstigen Lage auszeichnet. Reizvoll findet sie auch die Nähe zum historischen Haus zum Spiegel (ehemals Stadtarchiv), das Thomas Oyen zum Kunsthaus umbaut. Auch die Soester Malschule Karl Richard Jauns im sanierten Anno-Gebäude in der Thomästraße und das Museum Wilhelm Morgner liegen nur wenige Schritte entfernt. In der Jakobistraße 17 steht die Tür offen. Der Vorstand und alle anderen, die sich für den Kunstverein stark machen, sagen hier: „Herzlich willkommen!“

Weitere Infos:

www.kunstverein-kreis-soest.de

Heyke Köppelmann

Publiziert am:

30.12.23