Ari Kaiser sucht und findet oft die passenden Worte

Mit einem Lächeln im Herzen Abschied nehmen – ein schöner und ein tröstlicher Gedanke, meint Ari Kaiser. Die 38-jährige Soesterin weiß, wie schwer und schmerzlich es für Angehörige oft ist, einen nahestehenden Menschen, den Partner, die Partnerin, Vater oder Mutter, zu verlieren. Für Hinterbliebene sei es häufig kaum zu ertragen, loslassen zu müssen. Ari Kaiser möchte es ihnen leichter machen, Tod und Trauer mit liebevollen Erinnerungen zu verknüpfen. Denn: „Vielen Menschen ist es wichtig, dankbar auf das gelebte Leben zurückschauen.“ Es ermutige Angehörige und tue ihnen gut, dieses Geschenk von unschätzbarem Wert in all seinen Facetten – mit Sonnenstrahlen und Schatten – zu betrachten, so wie das Leben nun einmal ist. Glückliche, leichte und gelassene Momente gehören ebenso dazu wie der ganz normale Alltag mit all seinen Hürden und Herausforderungen.

Ari Kaisers Anliegen ist es, die richtigen Worte zu finden, und zwar in hellen, heiteren Zeiten wie auch an trüben, traurigen Tagen. Als freie Rednerin steht sie Trauernden zur Seite. Sie begleitet aber auch freudig strahlende Hochzeitspaare bis zu ihrem großen Tag. Gern spricht sie bei fröhlichen, bunten Kinder-Willkommensfesten, die sie mitgestaltet. Vielen Eltern, die ihr Kind aus unterschiedlichen Gründen nicht taufen lassen, sei daran gelegen, sich in einer Begrüßungszeremonie die Zeit zu nehmen, die der Anlass der Geburt eines neuen Erdenbürgers verdient. Sie möchten Paten einsetzen und das Ereignis mit Gästen feiern. Die Kinder laden ihre Freunde ein, bringen, wenn sie schon größer sind, eigene Wünsche und Vorstellungen ein, und dann wird gefeiert. Im eigenen Garten am Grill, bei einem Picknick auf der Wiese oder mit leckerem Kuchen im Lieblings-Café. „Ein Kind ist da und bereichert die Welt. Eltern, Geschwister, Familie und Freunde freuen sich, sie wünschen alles erdenklich Gute – und lassen Konfetti für den kleinen Liebling regnen“, so Ari Kaiser.

Sie habe ihre Berufung und ihren Platz gefunden, schildert die Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Das Texten mit individueller Note bezeichnet sie als ihre große Leidenschaft. Die Soesterin, vielen auch bekannt durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der evangelischen Emmaus-Gemeinde, erzählt Menschen, die Abschied nehmen oder am Anfang eines gemeinsamen Weges stehen, persönliche und daher einzigartige Lebens- und Liebesgeschichten. „Man bekommt viel zurück“, beschreibt sie ihre Aufgabe, die sie als bereichernd empfindet und den Blick aufs eigene Leben immer wieder neu öffnet. Was sie außer kreativen Ideen für ihre Tätigkeit braucht? „Empathie“, antwortet sie, „man muss gut zuhören und auch zwischen den Zeilen lesen können.“ Vor allem komme es darauf an, durch Zugewandtheit das sichere Gefühl zu vermitteln, ihr vertrauen zu können und gut aufgehoben zu sein.

Ari Kaiser freut sich, wenn sich Brautleute nach der Hochzeit bei ihr melden und sagen, wie wunderschön der Tag für sie gewesen sei, die Krönung ihrer Liebe, ein unvergessliches Fest, bei dem herzlich gelacht wurde, bei dem auch Freudentränen flossen. Sie denkt aber auch oft an den Brief einer Witwe, die ihr schrieb: „Die Worte, die sie zum Abschied meines Mannes gefunden haben, wären zu 100 Prozent in seinem Sinne gewesen.“

Heyke Köppelmann

Weitere Infos:

www.worte-liebe-hoffnung.de

Publiziert am:

1.3.24