1400 Jahre Soest – ein großartiges Fest
1400 Jahre seit der Ersterwähnung des Stadtnamens bieten mehr als tausend gute Gründe, ein riesiges, richtig schönes Geburtstagsfest aufzuziehen, alle, wirklich alle, Bewohner einzuladen und dazu noch viele Gäste, die sich mit den Soestern und ihrer jungen, lebendigen Stadt in uralten Mauern freuen.
Vier Tage lang stand Soest Kopf oder schwebte wie hier der Artist Oliver Zimmermann von Kirche zu Kirche – die Feierlichkeiten anlässlich des 1.400. Geburtstages der Stadt Soest begeisterten nicht nur die Soester.
Fotos: Heyke Köppelmann
In luftiger Höhe der Höhepunkt des Samstagsprogrammes beim Stadtfest 1400 Jahre Soest: ein Spaziergang zwischen Himmel und Erde. Der international bekannte Artist Oliver Zimmermann läuft auf einem nur 11,50 Millimeter starken Hochseil souverän zwischen den Türmen von St. Patrokli und St. Petri, sowohl hin als auch zurück. Manchem Zuschauer unten am Boden stockte der Atem.
Fotos: Heyke Köppelmann
Freundschaft ohne Grenzen: Das Conrad-von-Soest-Gymnasium präsentierte am Samstag in der Brüderstraße die Ergebnisse des internationalen Projektes Europeans Engagement in Peace Environment Research, das im Austausch mit Partnerstädten in Schweden, Holland, Polen und der Ukraine stattfand. Schüler aus fünf Ländern verstanden sich super.
Fotos: Heyke Köppelmann
Auf der Bühne vor Woolworth, die am Samstag dem Soester Integrationsrat gehörte, stellten sich Schüler mit einem Lied vor, das sie im Rahmen des Projektes Europeans Engagement in Peace Environment Research am Convos gemeinsam geschrieben haben. Der Refrain erklang in den Heimatsprachen der teilnehmenden Schüler aus mehreren Ländern.
Fotos: Heyke Köppelmann
Ein Fest für alle Soester, die generationsübergreifend miteinander feierten, samt Entenrennen auf dem Loerbach. Das Aquafun lud ein, wobei sich die Kinder – wie hier die junge Soesterin Alea – an Land gern auch mit einer Ente im XXL-Format fotografieren ließen.
Fotos: Heyke Köppelmann
Das Leichtathletikzentrum (LAZ) Soest suchte auf dem Vreithof den schnellsten Läufer, die schnellste Läuferin der Stadt.
Fotos: Heyke Köppelmann
Strandgefühl mitten in der Stadt. Auf dem Parkplatz am Großen Teich – Beach Area genannt – durfte gechillt werden. Am vierten Tag des Stadtjubiläums präsentierte die Volleyballabteilung des STV „Könige des Sandes“.
Fotos: Heyke Köppelmann
Spaß in der Beach Area: Die Soester Haie luden ein, mit dem Ball zu zielen. Bei jedem Treffer gingen Freiwillige baden – ein großes Vergnügen bei sommerlichen Temperaturen.
Fotos: Heyke Köppelmann
1400 Jahre seit der Ersterwähnung des Stadtnamens bieten mehr als tausend gute Gründe, ein riesiges, richtig schönes Geburtstagsfest aufzuziehen, alle, wirklich alle, Bewohner einzuladen und dazu noch viele Gäste, die sich mit den Soestern und ihrer jungen, lebendigen Stadt in uralten Mauern freuen. Nach vier großartigen Tagen darf sich Soest tausendfach selber gratulieren: Zigtausende strahlende Besucher auf den Plätzen – vom Kleinkind auf den Armen der Eltern bis zu schon mit Wasser aus dem Großen Teich getauften Soester Urgesteinen älteren Jahrgangs - ließen sich von der freudigen Stimmung eines faszinierenden Programmes mit tausend wunderbaren Momenten mitreißen, sie feierten fröhlich und friedlich. „Ich bin geflasht“, diese Meinung eines Besuchers sagt mehr als tausend Worte. Zu den prominenten Gratulanten gehörte Ministerpräsident Hendrik Wüst, der bei seinem Kurzbesuch in der Stadthalle feststellte: „Soest ist ein Schatz.“ Vielleicht wird er ja mal zum ganz großen Fan der Stadt, so wie einst Johannes Rau, der als Privatmann, als Landesvater und sogar als Bundespräsident immer wieder gern in die Börde reiste und sich in Soest rundum wohlfühlte.
1400 Jahre Soest, tausend gute Ideen und viele besondere Angebote, die in hundert prall gefüllten Stunden ein Glanzlicht nach dem anderen setzten. Die Palette reichte von A wie Action Painting auf dem Marktplatz bis Z wie Zauberer in der Märchenzeltburg im Theodor-Heuss-Park. Man könnte auch sagen: von A wie „alle Welt zu Gast in Soest“ an Genuss-Ständen in der Brüderstraße bis Z wie Zirkus-Akrobaten, die am Osthofentor die Schwerkraft auf den Kopf stellten. Das Jubiläums-Alphabet ließe sich unendlich weiter füllen, allein schon mit den Aktionen und Attraktionen in der „Langen Nacht der Kultur“, die vertraute Soester Orte mit Fensterkonzert am und im Rathaus, Improtheater im Garten der Stadtbücherei, Spielen im Museum Wilhelm Morgner oder Spots zur Stadtgeschichte im Burghof völlig neu erleben ließ.
Samstags war unter dem Motto „Soest schmeckt bunt“ der Tisch reich gedeckt. Internationale Gruppen bauten eine kulinarische Meile auf und boten Spezialitäten mit so spannenden Namen wie „Foufou“ aus der afrikanischen Küche, Vadais aus Sri Lanka und Empanadas aus Südamerika an. Auch Soester Partnerstädte nahmen teil. Vereine, Institutionen, Gemeinden, Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Nationalitäten stellten sich und die Bräuche ihrer Herkunftsländer vor. Der Integrationsrat der Stadt präsentierte auf der Bühne ein interkulturelles Programm. Den viel beachteten Schlusspunkt setzten Schüler aus Soest, aus der Ukraine, Polen, Schweden und Holland, als sie die Ergebnisse eines Kunst- und Musikprojektes am Convos präsentierten und mit ihrer aus Holz errichteten archimedischen Brücke ein sichtbares, völkerverbindendes Zeichen der Begegnung in Vielfalt setzten. Dafür steht auch das Lied, das die Schüler gemeinsam erarbeitet haben. Der bezeichnende Titel lautet „United in Difference (Vereint in Vielfalt)“.
Der Höhepunkt des Festes ist wörtlich zu nehmen, denn über den Köpfen der Besucher spielte sich Spektakuläres ab. Der internationale bekannte Artist Oliver Zimmermann wagte zwischen den Türmen von Patrokli und Petri den Lauf übers Hochseil. Er, ganz in Weiß gekleidet und mit einer Balancierstange, hoch konzentriert in etwa dreißig Metern Höhe, unten das gebannte und dicht gedrängte Publikum. Der Sonntag gehörte den Sportlern der Stadt, die Soest und die Soester eindrucksvoll in Bewegung brachten, und zwar laufend, auf dem Rad, im Boot, auf Trockenski, beim Körbewerfen, Torwandschießen, beim Pritschen und Baggern auf der Beach Area und an vielen anderen Stationen. Bis in die Abende hinein erfüllte Musik die feiernde Stadt. Der ökumenische Gottesdienst am Sonntagmorgen auf dem Petrikirchhof bot Gelegenheit, Dank zu sagen für vier einzigartige Tage in großer Gemeinschaft. Man dürfe sich glücklich schätzen, dieses Jubiläum so gut, so begeistert, so bunt begangen zu haben – dieser Gedanke kam im ökumenischen Freiluft-Gottesdienst zum Ausdruck. Denn der Schatten der schrecklichen Ereignisse in Solingen legte sich auch auf Soest und die Soester: 700 Gläubige gedachten der Toten, Verletzten und tief geschockten Menschen in einer Schweigeminute.
Heyke Köppelmann
Video: Kassandra Hölscher
Fotos: Heyke Köppelmann
Publiziert am:
28.8.24